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AUF WAS SOLLTE MAN BEIM KAUF ACHTEN 

Okay, Snorkels sind also immer noch aufzutreiben und recht einfach dazu und man möchte einen kaufen. Welche Fallstricke gibt es? Zuallererst die Komplexität des Füllsystems und der Fakt, dass schon in den 1950ern die Leute weniger kundig wurden in der Pflege und im Füllen ihrer Füllfederhalter, was schlicht bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, einen immer noch betriebsbereiten Snorkel in Originalzustand zu finden, eher unwahrscheinlich ist, obwohl nicht unmöglich. Zum Beispiel funktionierten und füllten zwei Snorkels aus meiner eigenen Sammlung, für die ich zufällig auch noch am wenigsten bezahlt hatte, "wie gefunden". 

Aber im allgemeinen sollte man bei jedem gebrauchten Snorkel damit rechnen, dass er etwas Arbeit benötigt, damit er wieder funktioniert. Wenn Sie nicht versiert genug sind, dies selber zu erledigen, sollten Sie die Restaurierungskosten beim Anschaffungspreis miteinberechnen. 
(Beachten Sie, dass Snorkel Reparaturen im nächsten Abschnitt dieses Artikels von Nathan Tardiff behandelt werden)

Snorkel Füller, wie ihre Vorgänger, die Touchdown Modelle (und noch früher Modelle von Firmen wie Chilton) sind pneumatische Füller - das heisst, bei  ihnen wird der Gummisack mittels Luftkompression zusammengedrückt, nicht durch direkten Druck eines Hebel- oder Knopfsystems. O-Ringe und Dichtungen,  mit einer anschliessenden druck-ablassenden Rille im Kolbentubus, ermöglicht dem Füller, Luftdruck aufzubauen und wieder abzulassen. Daher ist das richtige Funktionieren von Snorkel Füllern in erster Linie eine Frage von Luftlecks, die ein ordentliches Zusammenpressen des Gummisacks verhindern.

Eine bewährte Methode, die Funktionstüchtigkeit des Füllsystems zu prüfen ist, den Schnorcheltubus im Tintenleiter auszufahren und den Kolben mit der Blindkappe zu betätigen. Ein Füller mit guten Dichtungen sollte ein leichtes "whuusch"-Geräusch am Halterende von sich geben, wenn der Kolben hineingedrückt wird, was bedeutet, dass die komprimierte Luft im Halter wie vorgesehen freigegeben wird und nicht vorzeitig durch leckende oder hart gewordene Dichtungen.

Allerdings, selbst wenn die Dichtungen gut sind, ist das noch keine Garantie dafür, dass der Schreiber auch füllt. Dies hängt natürlich auch vom Zustand des Gummisacks ab, der über die Jahre oft in seinem stählernen Schutztubus hart geworden ist und ausgewechselt werden muss.

Wenn kein Laut zu hören ist und sich der Kolbentubus zu frei (oder im Gegenteil zu zäh) bewegen lässt, ist das normalerweise ein Zeichen dafür, dass der O-Ring, der den Halter gegen den Kolbentubus abdichtet, schlecht geworden ist und ausgewechselt werden muss. Lecken kann es auch am (inneren) Ende des Tintenleiters, wo eine Dichtung im Griffstück den Schnorcheltubus luft- und wasserdicht abschliessen muss, wenn er ausgefahren ist.

Ein  Snorkel in besonders schlechtem Zustand ist einer, bei dem es nahezu unmöglich ist, sowohl den Schnorchel als auch den Kolbentubus auszufahren. dies ist ein Zeichen für Rost/Verkleistern der internen Metallteile durch Eindringen von Flüssigkeit in das Halterinnere (die Tubusfeder ist speziell anfällig für Feuchtigkeit). Auch wenn es möglich ist, solche angegriffenen Teile zu restaurieren, sollten Sie die gute Ersatzteilversorgung bei Snorkel Füllern nutzen und ein Auswechseln der Teile in Erwägung ziehen.

Wenn der Schnorcheltubus vorhanden ist, nicht verbogen oder anderweitig deformiert, und der Kolben ausziehbar ist, kann man versuchen, das Griffstück vom Halter zu schrauben, um den Zustand der internen Teile zu überprüfen. Manchmal wird dies durch abdichtendes Schellack oder anderes Material vom Hersteller (oder einer früheren Reparatur) erschwert, aber die meisten Halter lassen sich ohne Erhitzen aufschrauben. Einweichen und Auswaschen mit Wasser sollte man vermeiden, wenn nicht unbedingt nötig, um weitere Feuchtigkeit im Halter und damit weiteren Schaden an den internen Teilen zu vermeiden.

Zuguterletzt das Problem mit den Rissen. Gern treten sie an der Blindkappe und am Halterende auf (manchmal als Folge von zu grosser Kraftanwendung beim Betätigen des Füllmechanismus, als dieser langsam marode wurde) und am vorderen Ende des Griffstücks, wo die Federeinheit eingeschraubt ist. All diese Risse produzieren Luftlecks, die eine gute Füllung verhindern, auch wenn die Gummidichtungen noch gut sind. Luftlecks können auch am Gewinde von Halter und Griffstück entstehen - einfach zu beheben mit etwas Rubber Cement (Bürobedarf) bei der Endmontage. Risse bei diesen Komponenten sind nicht einfach zu reparieren, aber es ist möglich mit einer Zwinge und einem guten Plastiklösungsmittel (hinterher wird kosmetisches Aufarbeiten nötig sein). Nach wie vor, die beste Methode ist immer noch, gerissene Teile auszuwechseln, am Besten von einem "Ersatzteillager"-Snorkel.

Risse finden man auch an der Kappe, normalerweise im Bereich der Clipbefestigung. Kappenrisse wirken sich zwar nicht auf die Gebrauchstüchtigkeit oder den Füllmechanismus aus, sind aber natürlich trotzdem nicht willkommen. Ein loser Clip, der sich seitlich hin- und herbewegen lässt, kann einen ansonsten nahezu unsichtbaren Riss zum Vorschein kommen lassen, der unter dem Clip liegt. Oft ist die Federung des Clips noch gut, aber der Federdruck des Clips kann Risse vorantreiben. Nathan Tardiff wird sich im nächsten Abschnitt mit Kappenreparatur beschäftigen (wie auch mit der Reparatur des Füllsystems), es ist also dem Käufer überlassen zu entscheiden, ob eine gerissene Kappe repariert oder ersetzt werden sollte.

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Sind alle Schwierigkeiten überwunden und eine sorgfältige Restaurierung abgeschlossen, kann ein Snorkel ein sehr verlässlicher Schreiber sein. Die Tatsache, dass sie im Vergleich zu anderen glamouröseren, aber oft auch verschrobeneren antiken Füllfederhaltern immer noch zu günstigen Preisen angeboten werden, sollte ihnen eigentlich wesentlich mehr Respekt einbringen. Selbst wenn nicht, so bedeutet das ja nur, dass wir, die wir sie hoch schätzen, nur um so mehr von diesen raffinieren Füllern zu unserer eigenen Verfügung haben!
 
 

(aus dem original Sheaffer Instruktionsblatt, das jedem Snorkel beigelegt war)
 

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